Paul Dezonsk neuer Gesamtkommandant

Hermann Michel macht nach zwei Jahrzehnten Platz für seinen Nachfolger

Der neue Ausschuss der Igersheimer Feuerwehr mit Bürgermeister Frank Menikheim (links), dem stellvertretenden Gesamtkommandanten Max Ikas (Dritter von links), Gesamtkommandant Paul Dezonsk (Achter von links), Sebastian Quenzer (Kreisfeuerwehrverband, Dritter von rechts), Ralph Kinzie (Kreisjugendfeuerwehr, Zweiter von rechts) sowie dem zweiten Kreisbrandmeister (Süd) Jürgen Friedel (rechts).

Was verbindet die Freiwillige Feuerwehr Igersheim mit dem FC Bayern München? Nun, beide haben auf wichtigen Positionen einen personellen Wechsel vollzogen, dessen Auswirkungen jeweils mit einigem Interesse verfolgt wird. Während Nagelsmann-Nachfolger Thomas Tuchel die Bayern in der Bundesliga wieder in die Erfolgsspur bringen soll, will bei der Igersheimer Wehr Paul Dezonsk die ausgezeichnete Arbeit seines Vorgänger Hermann Michel als Gesamtkommandant fortsetzen – künftig mit seinem Stellvertreter Max Ikas im Team. Die Wahlen standen im Mittelpunkt der Hauptversammlung im Neuseser Dorfgemeinschaftshaus, bei der rund drei Viertel aller 142 Aktiven zugegen waren – so viele wie kaum zuvor, wenn Bilanz gezogen wurde.

In seinem letzten Bericht blickte Hermann Michel, der zwei Dekaden den Posten des Gesamtkommandanten innehatte, auf das vergangene Jahr zurück. Er sprach von 35 Einsätzen, zu denen die Aktiven der fünf Abteilungen gerufen worden seien, darunter zehn Brände. Die „Hauptlast“ hätten dabei die Igersheimer Einsatzkräfte getragen (29). Deswegen sei es für ihn eminent wichtig, bei regelmäßigen Übungen die Durchschlagskraft sämtlicher Aktiver unter Beweis zu stellen. Dies auch vor dem Hintergrund, „weil die Anforderungen für uns immer weiter steigen“. So könnten sich alle Abteilungen für sämtliche Eventualitäten wappnen.

Mehr Aktive

Weiterhin sprach Michel von stabilen Zahlen bei den Aktiven, die bis zum Jahresende sogar um vier auf 142 Frauen und Männer leicht gestiegen seien. Er hoffe, dass es auch künftig abteilungsübergreifende Übungen gebe, und sprach all jenen, mit denen er in all den Jahren zu tun gehabt habe, seinen Dank aus. Es freue ihn ganz besonders, bei der Verwaltung mit Bürgermeister Frank Menikheim an der Spitze und dem Gemeinderat immer auf offene Ohren für die Belange der Wehr gestoßen zu sein, indem genügend finanzielle Mittel investiert wurden. Ebenso lobte er das stets gute Miteinander mit Polizei, DRK und THW. Für ihn gelte es jetzt nach mehr als zwei Jahrzehnten an der Spitze, den Platz freizumachen. Trotz einiger Nackenschläge habe es immer viel Freude bereitet, die Geschicke der Organisation zu leiten. Er gehe mit einem guten Gefühl. Sein Ziel sei immer gewesen, „lösungsorientiert zu arbeiten“.

Schriftführer Dirk Bopp ließ nochmals die letztjährige Zusammenkunft in Harthausen Revue passieren. Und Kassenwart Michael Gakstatter dokumentierte, dass die Gesamtabteilung finanziell recht gut da steht.

Die Aktivitäten der Kindergruppe beleuchtete Melanie Fischer, die betonte, dass man sich über den Nachwuchs keine Sorgen machen müsse, nachdem erneut ein Quintett in die Jugendabteilung gewechselt sei und somit Platz gemacht habe. Zehn Kinder hätten ihre ersten Abzeichen errungen, dazu habe man sich an der Müllsammelaktion, dem Gauditurnier in Oberbalbach oder der Biotopbetreuung am Harthäuser Bach beteiligt.

Über 30 Termine absolviert

Mehr als 30 Termine, davon 21 Dienstabende, habe die Jugendgruppe absolviert, erklärte Michael Gakstatter – Arbeitseinsätze, Pflegemaßnahmen im Biotop, Ferienprogramm, Gassenfest oder Helfertag an der Grundschule. Es werde bei den Events ein Fokus auf viele Schwerpunkte gelegt – Feuerwehrwissen erweitern, Kameradschaft, Demokratie und Beteiligung, Natur und Nachhaltigkeit. Dieses Ehrenamt benötige viel Manpower, deswegen, so Gakstatter, würde man sich über Zuwachs bei den Betreuern freuen.

Für das „Kontrastprogramm“ sorgte Herbert Uhl, Chef der Altersabteilung. Bei einem Durchschnittsalter von 76 Jahren umfasse die Gruppe derzeit 15 Mitglieder, die vor allem die Geselligkeit genießen und sich immer darüber freuten, bei Veranstaltungen der Aktiven mitwirken zu können.

Bürgermeister Frank Menikheim hob die Bedeutung der Rettungsorganisation für die Allgemeinheit hervor und freute sich über die Tatsache, dass er keinerlei Nachwuchsprobleme gebe. Für andere 365 Tage im Jahr da zu sein, das „ist echtes Ehrenamt“ und verdiene viel Anerkennung. „Die Feuerwehr ist uns lieb und teuer“, so der Rathauschef, der betonte, dass bereits in jüngster Vergangenheit ordentlich investiert worden sei, dies auch künftig der Fall sei. Als Beispiele nannte er den Digitalfunk sowie das neue Feuerwehrgerätehaus in Harthausen, bei dem man auf eine hohe Förderquote hoffe, wofür die Anträge gestellt seien. Menikheim beantragte die Entlastung, der einstimmig stattgegeben wurde.

Per Handschlag wurden Steffen Hörner, Roberto Ghidelli, Marcel Mark und Nils Gossert offiziell in die Feuerwehr aufgenommen.

Zwei Bewerber

Paul Dezonsk und Alexander Schmitt bewarben sich für den Posten des Gesamtkommandanten; in geheimer Wahl sprachen sich 62 Aktive für Dezonsk und 43 für Schmitt auf. Nach dem Rückzug von Stefan Rupp vereinigte Max Ikas 77 Stimmen bei der Stellvertreterwahl auf sich. Den Ausschuss komplettieren Dennis Moser, Dirk Bopp, Christoph Hörner (alle Igersheim), Elmar Haun, Peter Leuchs (beide Harthausen), Christian Mark (Bernsfelden) und Markus Scheuermann (Neuses). Hinzu gesellen sich die vier Abteilungskommandanten Max Ikas (Igersheim), Alexander Rauscher (Neuses), Stefan Rupp (Harthausen) und Thomas Mark (Bernsfelden).

Der stellvertretende Kreisbrandmeister Jürgen Friedel, Sebastian Quenzer (Feuerwehrverband) sowie Ralph Kinzie (Kreisjugendfeuerwehr) überbrachten die Grüße aus dem Kreis, um danach verdiente Mitglieder zu ehren (darüber erfolgt noch ein Extrabericht). Abschließend appellierte der scheidende Kommandant an seine Mitstreiter, weiter zum Wohl der Allgemeinheit am Ball zu bleiben. Zudem wies er auf den ersten Igersheimer Blaulichttag am 16. April auf dem Möhlerplatz hin.

von links: stellv. Gesamtkommandant Max Ikas, Gesamtkommandant Paul Dezonsk und Bürgermeister Frank Menikheim