Wir über uns

Führung der Gesamtfeuerwehr Igersheim

Gesamtkommandant: Paul Dezonsk

stellvertretender Gesamtkommandant: Max Ikas

Chronik

1929 - 1966

Das Feuerwehrwesen nach unserem Verständnis entstand in der Mitte des vergangenen Jahrhunderts. Bis zum Jahre 1928 bestand in Igersheim eine  150 Mann starke Pflichtfeuerwehr. Für Igersheim ist jedenfalls sicher nachzuweisen, dass sich 76 tapfere Bürger am 5. Mai 1929 entschlossen eine Freiwillige Feuerwehr zu gründen. Erster Kommandant wurde damals Johann Beil, sein Adjutant Johann Hertlein. Regelmäßige Übungen und Instruktionsstunden brachten Ruhe und Ordnung in die neue Wehr.

Den ersten Einsatz hatte die Wehr beim Brand der Süddeutschen Hammerwerke in Bad Mergentheim am 11. November 1931. Ihre damalige Ausrüstung bestand aus einer Handdruckspritze aus dem Jahre 1831, die erst mit Wasser gefüllt werden musste, bevor sie in Tätigkeit treten konnte, einer selbstansaugenden Handdruckspritze aus dem Jahr 1922, beide Spritzen waren pferdebespannt, und einer Anlegeleiter. Dazu kamen drei Hydrantenwagen, Schlauchmaterial, Dachleitern und Feuerpatschen. Das Jahr 1933 brachte auch bei der Feuerwehr verschiedene Änderungen. Das Führerprinzip sollte auch hier durchgeführt werden. Bei den Wahlen am 3. Mai 1934 wurde Kommandant Johann Beil wieder bestätigt, als Adjutant wurde Eugen Burger gewählt. Am 16. Oktober 1935 erhielt die Wehr eine neue 12 m hohe Magirusleiter.

Im Zuge der Neuorganisation wurden die Wehren der Polizei unterstellt, und mussten auch Luftschutzausbildung durchführen. Ab 1937 waren Pflichtabteilungen für die Außenbezirke Holzbronn-Reisfeld und Domäne Neuhaus aufzustellen. Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurden viele Männer zum Heeresdienst einberufen. Die Lücken wurden durch Kameraden der Altersabteilung und von Ehrenmitgliedern aufgefüllt. Mit dem Einmarsch der amerikanischen Truppen am 7. April 1945 endete für die Wehr der Kriegseinsatz. Auf Befehl der Militärregierung wurde am 8. Juli 1945 die Wehr wieder aufgestellt, und 50 Mann meldeten sich freiwillig. Am 8. Mai 1946 wurde Albert Müller Kommandant, am 26. November 1946 erhielt die Wehr eine 800 l Tragkraftspritze und die nötige Ausrüstung dazu, im Juni 1952 folgte noch ein Schlauchwagen. Am 23. Januar 1954 wurde Hans Schmitt neuer Kommandant der Wehr. Vom 10. – 12. Juli feierte die Wehr ihr 25-jähriges Jubiläum.

Der 18. Februar 1960 brachte eine Verbesserung der Alarmierung, denn an diesem Tag wurde eine neue Alarmanlage mit Sirene in Betrieb genommen. Am 9. Juni 1965 um 8:30 Uhr überfluteten der Harthäuser- und Neuseser Bach, die tieferliegenden Ortsteile. Auf dem Möhlerplatz und in der Bad Mergentheimer Straße stand das Wasser meterhoch. Pioniere der Bundeswehr, die Feuerwehr und viele freiwillige Helfer waren den ganzen Tag über im Einsatz. Während das Hochwasser im Ort langsam zurück ging, schwoll gegen Abend die Tauber mächtig an und trat weit über ihre Ufer. Die Straße nach Markelsheim musste zeitweise gesperrt werden. Mit Sandsäcken musste das damalige Handelszentrum Almendinger und die Bäko geschützt werden. Am Morgen des 10. Juni war die schlimmste Gefahr gebannt, die Tauberwiesen standen jedoch noch tagelang unter Wasser. Der Gesamtschaden belief sich auf 90.000 DM. Am 8. Januar 1966 übernahm Paul Michel als neuer Kommandant die Wehr. Unter seiner Leitung wurde die Grundausbildung vorangetrieben in Form der Leistungsabzeichen. Schon im Juli 1966 legte eine Gruppe das Leistungsabzeichen in Bronze ab.

1966 - 1975

Sein Höhepunkt erreichte die Ausbildung am 3. Juli 1982 als die ersten zwei Gruppen der Gesamtfeuerwehr Igersheim das Leistungsabzeichen in Gold erwarben. Um die Einsatzbereitschaft der Wehr, der Zeit und der Größe der Gemeinde anzupassen schlug Paul Michel dem Gemeinderat vor ein Löschgruppenfahrzeug LF 8 TS anzuschaffen. Seine erste Feuertaufe hatte das Fahrzeug am 4. April 1968 erhalten. Zündelnde Kinder hatten das Wohnhaus von Andreas Bamberger in der Entengasse in Brand gesetzt. Ohne fremde Hilfe konnte ein Übergreifen des Brandes vermieden und der Brandherd gelöscht werden. Wie wichtig das Fahrzeug war, zeigte der 18. April 1968. Durch Unvorsichtigkeit waren im Eichwald ca. 6 ha Wald in Brand geraten. Durch konzentrierten Einsatz der Wehren aus Igersheim, Bad Mergentheim und Neuses konnte der Brandherd in Grenzen gehalten und gelöscht werden. Einen Schlauchanhänger für das LF 8 TS konnte Bürgermeister Hügel am 26. Oktober 1968 der Wehr übergeben. Das Jahr 1969 war für die Wehr ein kleines Jubiläum, sind es doch 40 Jahre seit der Gründung der Freiwillige Feuerwehr Igersheim. Gleichzeitig entschied sich die Wehr, das Fest mit einer Fahnenweihe zu verbinden. Am 12. und 13 Juli 1969 wurde dann das 40-jährige Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Igersheim mit Fahnenweihe gebührend gefeiert. Beim Festgottesdienst am Sonntag erhielt die neue Fahne ihre kirchliche Weihe.

Das wohlgelungene Fahnenbild stammt von Eugen Hopf aus Igersheim. Auf dem Möhlerplatz wurde sie feierlich enthüllt und dem 1. Fähnrich Herbert Uhl übergeben. Am Jahresanfang 1970 gab es zwei Großeinsätze. Rasch einsetzende Schneeschmelzen, verbunden mit starken Regenfällen, hatten die Tauber und ihre Bäche über die Ufer treten lassen. Am 9. und 10. sowie am 22. und 23. Februar glich das Taubertal von Markelsheim bis Bad Mergentheim einem einzigen See. Die ganze Taubersiedlung stand unter Wasser, und der Damm zwischen den beiden Brücken entlang dem Sägewerk Schumann drohte zu brechen. Es fehlten nur noch wenige Zentimeter zur Überflutung des Dammes. Zuerst mussten laufend Sandsäcke gefüllt und später die Keller ausgepumpt werden. In der zweiten Hälfte des Jahres 1971 wurde die Kreis- und Gemeindereform vorangetrieben. Aus den beiden Kreisen Mergentheim und Tauberbischofsheim wurde der Main-Tauber-Kreis gebildet. Im Zuge dieser Reform hat auch die Gemeinde Igersheim eine Vergrößerung angestrebt.

Mit den Gemeinden Bernsfelden, Harthausen, Neuses und Simmringen wurden Eingemeindungs-Verträge abgeschlossen. Dieser Termin wurde auch für die Freiwillige Feuerwehr Igersheim zur Geburtsstunde einer größeren Wehr. Nach den Eingemeindungsverträgen sollten die Abteilungen zwar ihre innere Selbständigkeit behalten, jedoch einer Führung unterstellt werden. Am 3. März 1972 erfolgte die erste Fühlungnahme mit den Abteilungen. In Gegenwart von Bürgermeister Hügel, Kreisbrandmeister Gauckler und Kommandant Michel wurden Wege für ein zusammenwachsen der Wehr besprochen. Seit Mitte diesen Jahres hat die Feuerwehr-Abteilung Igersheim ein zweites Fahrzeug. Aus den Katastrophenschutzbeständen des Bundes bekam die Gemeinde ein LF 16 TS zugewiesen. Das Fahrzeug wurde im Bauhof untergestellt. Dort nahm es nicht nur Platz weg, sondern war zudem durch den beschrankten Bahnübergang beim Einsatz im Ernstfall behindert. In den Monaten Oktober und November folgten Übungen der Igersheimer Abteilung bei den auswärtigen Abteilungen. Am 15. Dezember 1973 hatte die Abteilung Igersheim ihre erste Jahreshauptversammlung nach der Gemeindereform. In ihr wurde Herbert Uhl zum neuen Abteilungsleiter gewählt. Das Jahr 1974 von  zwei Großbränden geprägt. Am 26. Juni brach um 22:56 Uhr ein Feuer aus, das einen Schaden in Millionenhöhe anrichtete. Die Wehren aus Igersheim, Bad Mergentheim und Weikersheim wurden aufs äußerste gefordert, um den Brand im Lebensmittellager Handelshof (Fa. Albrecht & Almendinger) unter Kontrolle zu bringen. Der Innenraum der Lagerhalle konnte nur mit Atemschutzgeräten betreten werden, da durch das Verbrennen von Kunststoffen gefährliche Gifte frei wurden. Der zweite Großbrand schreckte am 1. Oktober um 6:00 Uhr die Bewohner aus dem Schlaf. In der Ortsmitte war eine riesige Feuersäule zu sehen. Das landwirtschaftliche Anwesen von Andreas Bamberger stand in hellen Flammen. Das Feuer hatte bereits auf das Nachbaranwesen übergegriffen. Scheune und Wohnhaus drohten ein Opfer der Flammen zu werden. Die Wehr wurde durch die Kameraden von der Stützpunktfeuerwehr Bad Mergentheim unterstützt. Nach dem Aufbau einer Förderleitung von der Tauber konnte mit 1 B-Rohr und 13 C-Rohren das Feuer unter Kontrolle gebracht werden. Dennoch brannte das Anwesen Bamberger bis auf die Grundmauern nieder. Da bei der Sirenenalarmierung immer viele Schaulustige vor Ort sind, genehmigte der Gemeinderat auf Antrag die Anschaffung einer stillen Alarmierung, bestehend aus einer Zentrale und 15 Funkwecker sowie 3 tragbare Meldeempfänger. In der Folgezeit wurden noch weitere Funkwecker angeschafft. Ebenso wurde in das Fahrzeug LF 8 ein Funkgerät eingebaut.

1975 - 1985

Die Anzahl der Handfunksprechgeräte erhöhte sich von 3 auf 7 Geräte. Um die Nachwuchsarbeit für die Feuerwehr zu verbessern, wurde am 11. März 1977 die Jugendfeuerwehr Igersheim ins Leben gerufen. 11 Jugendliche unter Jugendfeuerwehrwart Alois Lehr nahmen an diesem Abend ihre Arbeit auf. Da das alte Feuerwehrmagazin in der Bad Mergentheimer Straße aus allen Nähten platze, beschloß der Gemeinderat in seiner Sitzung vom 16. Juni 1977 ein neues Feuerwehrhaus zu erstellen. Am 3. Oktober 1978 begannen die Bauarbeiten des neuen Gerätehauses. Trotz des langen Winters und der Hochkonjunktur auf dem Bau war eine termingerechte Fertigstellung erreicht worden, nicht zuletzt auch wegen des unermüdlichen Einsatzes von Feuerwehrkommandant Paul Michel und vieler Feuerwehrkameraden, auch aus den Reihen der Jugendfeuerwehr. Die Einweihung des neuen Feuerwehrgerätehauses wurde mit einem 3-tägigem Fest gefeiert. Man feierte 150 Jahre Feuerwehr Igersheim, 50 Jahre Freiwillige Feuerwehr Igersheim sowie das 50-jährige Bestehen des Kreisfeuerwehrverbandes Main-Tauber-Kreis Gebiet Süd. Am 15. September 1979 wurde das Feuerwehrhaus eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben.

Am Sonntagnachmittag zog dann ein großer Festzug durch die Straßen von Igersheim. Tausende von Feuerwehrleuten waren zu diesem Umzug gekommen. Beim anschließenden Festbetrieb klang das Feuerwehrfest, welches sehr harmonisch verlief, aus. Im Jahre 1980 musste die Feuerwehr auch wieder zu 2 Großbränden ausrücken. Im Februar brannte die Scheune von Hermann Baumeister in der Brunnengasse, und im Juni brannte die Scheune von August Leuchs in Neuses. Am 12. Juni 1981 bekam die Gemeinde Igersheim ein neues Löschgruppenfahrzeug LF 16 TS vom Katastrophenschutz des Bundes zur Verfügung gestellt. Dieses Fahrzeug erhöhte die Schlagkraft unserer Feuerwehr erheblich. In der Ausbildung werden neue Richtlinien erlassen. So müssen alle neuen Feuerwehrangehörigen eine 70 Stunden umfassende Grundausbildung absolvieren und später noch einmal einen 35 Stunden umfassenden Truppführerlehrgang besuchen. Nur nach der erfolgreichen Teilnahme an diesen Lehrgängen ist eine Entsendung an die Landesfeuerwehrschule Baden Württemberg in Bruchsal möglich.

In der Führungsspitze unserer Feuerwehr hat sich nach 17-jähriger Kommandantentätigkeit von Paul Michel ein Wechsel vollzogen, er legt sein Amt in jüngere Hände. Die Ära Paul Michel ist verbunden mit dem Zusammenwachsen der Abteilungen, dem vorantreiben der Ausbildung, und dem Motorisieren. Als Anerkennung für sein Wirken für die Feuerwehr wurde Paul Michel zum Ehrenkommandant ernannt. In der Hauptversammlung am 15. Januar 1983 wurde Herbert Uhl zum Kommandanten von Igersheim gewählt. Sein Stellvertreter wird Manfred Limbrunner. Zu einem unvergessenen Einsatz musste die Feuerwehr am 21. Juni 1984 ausrücken. Um 17:45 Uhr alarmiert die Leitstelle in Tauberbischofsheim mit dem Stichwort „ Bereitschafts-Alarm für Florian Igersheim“. Zu diesem Zeitpunkt wußte noch niemand was genau los war. So nach und nach hört man am Funkgerät was sich im nördlichen Kreisgebiet ereignet hat. Es war ein Wolkenbruch niedergegangen und durch die riesigen Wassermengen ein Damm gebrochen. Durch Königheim und andere Ortschaften rollte eine 2 m hohe Flutwelle und nimmt alles mit was sich ihr in den Weg stellt. Dieser Einsatz dauerte mehrere Tage. Zur Vervollständigung ihrer Ausrüstung erhält die Wehr eine Anhängeleiter AL 16/4.

1985 - 1995

Es wurde am 18. September 1984 eine 12 Mann starke Altersabteilung gegründet. Bei der Hauptversammlung am 26. Februar 1988 in Neuses wurden nach 5-jähriger Amtszeit Kommandant Herbert Uhl und sein Stellvertreter Manfred Limbrunner in ihren Ämtern bestätigt. Auch die Tauber forderte am 16. und 17. März wieder die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr. Bei einer Einsatzdauer von 30 Stunden wurden von der Abteilung Igersheim, unterstützt von den Kameraden aus den Ortschaften, insgesamt 2500 Sandsäcke gefüllt, Keller ausgepumpt sowie Straße und Wege gereinigt. Wiederum war die ganze Taubersiedlung überschwemmt, und der Damm zwischen den beiden Brücken entlang dem Sägewerk Schumann drohte auch wieder zu brechen. Ein erfreulicheres Datum war der 30. April 1988. An diesem Tag konnte Bürgermeister Schaffert das neue Tanklöschfahrzeug TLF 16/25 in einer Feierstunde an die Freiwillige Feuerwehr übergeben.

Dadurch dass dieses Fahrzeug 2500 l Wasser mitführt, wurde die Einsatzbereitschaft wesentlich erhöht. Der Verbandsvorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Main-Tauber Süd Walter Schnirch meinte bei der Übergabe dass dieses Fahrzeug für Igersheim wichtig sei, denn nun müssen nicht mehr bei jedem Brand eines „Heuwägelchens“ die Kameraden aus Bad Mergentheim ausrücken. Kommandant Herbert Uhl feierte am 10. Oktober seinen 40. Geburtstag. Zu diesem Anlaß wurde eine Übung vor dem Hause Uhl abgehalten. Das neue Fahrzeug fuhr mit Martinhorn vor das Haus, der Angriffstrupp nahm den Schnellangriff über den Hof vor, aber zu aller Überraschung kam aus dem Strahlrohr kein Tropfen Wasser heraus. Die neue Technik hatte uns einen Streich gespielt. Des Rätsels Lösung war, dass sich die Pumpe nicht einkuppeln ließ. Gott sei Dank war dies kein Ernstfall.

Zum 60-jährigen Jubiläum im Jahre 1989 war kein großes Fest geplant. Man beschränkte sich auf das traditionelle Marktplatzfest, das von uns mit dem DRK-Ortsverein Igersheim und der Trachtenkapelle Igersheim ausgerichtet wurde. Zu einem schweren Verkehrsunfall wurden die Kameraden aus Igersheim und Bad Mergentheim am 15. November 1992 gerufen. Auf der L 2251 stießen in Höhe der Fußgängerüberführung ein PKW und ein Kleinlaster zusammen die Folge war 1 Toter und 1 Schwerverletzter. Trotz des Einsatzes modernster Bergungsgeräte dauerte es länger als eine ½ Stunde bis der Pkw-Fahrer aus seinem Wrack befreit war. Am 29. Januar 1993 gab es einen Führungswechsel. Hans-Peter Lehr wurde zum Abteilungskommandant und Hugo Weiß zum stellvertretenden Abteilungskommandant gewählt. Erstmals wurde am 18. Dezember eine Weihnachtsfeier im Feuerwehrhaus für die gesamte Abteilung Igersheim abgehalten. Unser Kamerad Paul Dezonsk kochte ein 3-gängiges Menü. Das Jahr 1994 wurde zu einem Rekordjahr in der Geschichte der Feuerwehr Igersheim. In diesem Jahr musste die Abteilung zu 24 Einsätzen mit insgesamt 1152 Einsatzstunden ausrücken. Darunter waren ein Mittelbrand bei der Firma Baumeister am 8. April mit 7 Stunden Einsatzdauer, das Hochwasser am 12. und 13. April mit 31 Stunden, Überlandhilfe am 23. Juni für die Feuerwehr Bad Mergentheim beim Brand des Caritas Krankenhauses mit 7 Stunden.

Im Jahre 1995 wurde die Wehr nur zu 8 Einsätzen mit 419 Stunden gerufen. Größter Einsatz war die Überflutung der Hermann-von-Mittnachstraße, der Erlenbachtalstraße im Bereich Fischzucht Dürr und die Aussiedlerhöfe. Im Jahr 1996 stellte die Feuerwehr bei 12 Einsätzen und 269 Einsatzstunden ihr Können unter Beweis. Und trotzdem fällt dieses Jahr aus der Rolle, denn 3 Einsätze wurden mutwillig und ohne Grund über die Sirene alarmiert, am 15. November wurde die Sirene für die Feuerwehr abgestellt. Zu diesem Zeitpunkt können fast alle Kameraden der Abteilung Igersheim über Funkmeldeempfänger alarmiert werden. Im Jahr 1997 mußte die Wehr zu 15 Einsätzen mit 584 Einsatzstunden ausrücken. Allein schon beim Hochwasser am 26. Februar hatte die Wehr 302 Stunden zu leisten. Ein weiterer großer Einsatz war der Brand in der Gaststätte zum Heckenwirt am 1. November. Bei diesem Einsatz fielen 99 Einsatzstunden an. Ein großer Tag war der 3. November, denn an diesem Tag holte eine Abordnung der Feuerwehr zusammen mit Bürgermeister Schaffert das neue Einsatzfahrzeug LF 8/6 bei der Firma Ziegler in Giengen an der Brenz ab. 1998 gab es wieder einen Wechsel in der Feuerwehrführung.

1995 - 2000

Unser Kommandant Herbert Uhl gibt sein Amt nach 15 Jahren an der Spitze der Feuerwehr Igersheim in jüngere Hände ab. Auch sein Stellvertreter Manfred Limbrunner will sein Amt nach 15 Jahren abgeben. Mit diesen beiden Personen geht eine Ära zu Ende, die unter dem Motto stand, „Aufbau einer modernen und schlagkräftigen Feuerwehr“. Am 23.01.1998 wurde Hans-Peter Lehr zum neuen Kommandanten gewählt. Auf Vorschlag des Gesamtausschusses wird in Zukunft der Abteilungskommandant von Igersheim Kraft Amtes zum stellvertretenden Kommandanten. In der Abteilungsversammlung am 13. Februar wurde Hermann Michel zum Abteilungskommandant gewählt. Sein Stellvertreter als Abteilungskommandanten wurde Dirk Bopp. Verbunden mit einem Frühlingsfest und der Sternwanderung fand die offizielle Übergabe des neuen Fahrzeuges durch Bürgermeister Schaffert und die kirchliche Weihe durch Pfarrer Tschampel und Dekan Gube am 26. April statt.

Im Rahmen dieser Feier verabschiedete Bürgermeister Schaffert Kommandant Herbert Uhl und seinen Stellvertreter Manfred Limbrunner. In seiner Laudatio ließ er noch einmal die Stationen und Ämter der beiden Revue passieren. Als Anerkennung der Leistungen für die Feuerwehr beschloss der Gemeinderat auf Vorschlag des Gesamtausschusses Herbert Uhl zum Ehrenkommandanten, und Manfred Limbrunner zum Ehrenmitglied der Feuerwehr Igersheim zu ernennen. Anschließend setzte der Bürgermeister die neue Wehrführung offiziell in ihr Amt ein. Am 26. Juni wurde die Wehr zu einem Schwelbrand in die Schreinerei Ertl gerufen. Nach 5 Stunden war dieser Einsatz zu Ende. Ein schwerer Verkehrsunfall auf dem Ortsverbindungsweg von Neuses nach Nassau forderte am 3.Juli den Einsatz der Feuerwehren aus Igersheim und Bad Mergentheim. Eine Schrotmühle und ein Pkw waren zusammengestoßen, anschließend begrub die Schrotmühle den Pkw unter sich. Die Person aus dem Pkw konnte nur noch Tod geborgen werden. Bei dem Zusammenstoß wurde der Tank der Schrotmühle beschädigt und Diesel lief aus. Anschließend mussten noch 16 cbm mit Diesel verunreinigtes Erdreich abgetragen und entsorgt werden.

Nach 7 Stunden war der Einsatz dann zu Ende. Am 28. Oktober wurde die Wehr nach Harthausen zur Firma Wittenstein gerufen. Durch die Regenfälle der letzten Tage stand der Keller 20 cm unter Wasser. Der Anstieg des Wassers um 10 cm hätte einen Produktionsausfall zur Folge gehabt. Die Wehr pumpte das Wasser ab, reinigte den Keller und stellte eine Nachtwache. Kaum war das Fahrzeug im Gerätehaus zurück kam der nächste Alarm. Die Tauber hatte wieder einmal Sehnsucht nach der Feuerwehr und trat deshalb über ihre Ufer. Die Wehr baute im Tauberweg einen Sandsackwall auf und konnte so einen größeren Schaden abwenden. In den letzten 10 Jahren hat sich unser Aufgabenspektrum deutlich gewandelt.

Glücklicherweise pfeift der Funkwecker nur noch selten zu Bränden. Verkehrsunfälle, Unwettereinsätze und Einsätze zum Zwecke des Umweltschutzes fordern uns immer mehr. Unsere Gemeinde, an der Spitze Herr Bürgermeister Schaffert und der Gemeinderat, haben dafür die Grundlage geschaffen, die Entwicklung unserer Feuerwehr zur hochtechnisierten Truppe zu ermöglichen. Doch vergessen Sie bitte nicht: Alle diese Anstrengungen haben wir auf uns genommen, um den in Not geratenen Mitmenschen jederzeit zu helfen und nicht, um „Feuerwehr zu spielen“. Eine Feuerwehr darf nicht immer nur auf gegebene Tatsachen bzw. Ereignisse reagieren. Sie muss lernen, in die Zukunft zu sehen. Und trotz aller Planung wird man von der Realität schneller eingeholt als einem lieb ist. Wer hätte vor 10 Jahren geahnt, dass wir uns heute so intensiv mit dem Schutz des Feuerwehrkameraden vor giftigem Brandrauch und der dazugehörigen Schutzkleidung sowie den neuen Brandschutzkriterien befassen werden. Wir werden uns diesen Herausforderungen stellen.

„Gott zur Ehr dem nächsten zur Wehr“.
       

Zusammenarbeit zwischen THW und Feuerwehr

Nicht nur das Jubiläum feierten das THW und die Feuerwehr zusammen. Auch verschiedene Übungen und Feste führen die 2 Hilfsorganisationen zusammen aus.

Jubiläum des THW OV Igersheim und der Freiwilligen Feuerwehr Igersheim

Text der Fränkischen Nachrichten

THW und Freiwillige Feuerwehr bündeln die Kräfte: Zusammen haben die beiden Igersheimer Rettungsorganisationen ihre Jubiläen begangen – auf die etwas andere Art.
Igersheim/Harthausen. Ja, sie verstehen es zu feiern – wenn es einen Anlass dazu gibt. Im aktuellen Fall waren es gar fünf triftige Gründe, um sich selbst mal so richtig hochleben zu lassen: 90 Jahre Freiwillige Feuerwehr, 50 Jahre Technisches Hilfswerk, 50 Jahre Weihe der Feuerwehrfahne, 40 Jahre Jugendgruppe THW sowie 40 Jahre neues Feuerwehr-Gerätehaus in Igersheim.
Ein gemeinsamer Festakt der etwas anderen Art fand am Freitag in der Fahrzeughalle des THW in Harthausen statt. Auf große Reden war bewusst verzichtet worden, es herrschte eine lockere und gelöste Atmosphäre, wozu auch das Igersheimer Musikerduo „Dumbnuts“ (Martin Jung und Max Schwab) mit seinen gelungenen Einlagen wesentlich beitrug. Das Gesamtpaket fand großen Anklang – und soll seine Fortsetzung finden.
Synergieeffekte nutzen
Mit der Igersheimer Wehr, zu ihr gehören freilich auch die Abteilungen in den Ortsteilen, und dem THW, seit einer halben Dekade in Harthausen ansässig, haben sich zwei Blaulicht-Organisationen zunächst zwar nicht bewusst gesucht, aber doch schlussendlich gefunden. Seitdem würden die Synergieeffekte zum Wohle der Gesellschaft genutzt und bei Übungen oder Veranstaltungen gemeinsame Sache gemacht, wie die beiden Frontmänner, Feuerwehr-Kommandant Hermann Michel und THW-Ortsbeauftragter Marco Wieczorek, in ihrer gemeinsamen Begrüßung am Freitag unisono betonten. Beide Seiten würden davon stark profitieren.
Nach der Totenehrung blickte Hermann Michel, garniert mit einigen humorvollen Einlagen, auf die 90-jährige Historie der Igersheimer Wehr zurück. Er sprach von einer Pflichtwehr, die es bereits vor 1929 gegeben habe, bei der allerdings aufgrund ihres Zustandes seinerzeit „keiner mehr die Führung übernehmen wollte“. Nach langer Diskussion habe man sich schließlich dazu entschieden, eine Freiwillige Feuerwehr aus der Taufe zu heben. Unter der Kommandantschaft von Johannes Beil hätten sich stolze 76 Personen zur Gründungsversammlung eingefunden.
In den folgenden Jahren sei es gelungen, so Michel, die örtliche Wehr immer weiterzuentwickeln und neues Personal hinzuzugewinnen. Heute verfüge der Ort über eine gut funktionierende Abteilung, die sehr vom stets weiter entwickelten Feuerwehrbedarfsplan profitiere. Für die großzügige Unterstützung vonseiten der Igersheimer Verwaltung inklusive Gemeinderat sprach der Kommandant Bürgermeister Frank Menikheim und Kreisbrandmeister Alfred Wirsching seinen Dank aus.
Etwas ausführlicher blickte Hans Herschlein, THW-Urgestein und langjähriger Ortsbeauftragter von Bad Mergentheim, auf die Geschichte zurück. Er betonte, dass es in der Kurstadt anfänglich nicht einfach gewesen sei, sich dort nach der Gründung 1969 zu etablieren. Zunächst habe man sich in provisorischen Unterkünften ohne Heizung zurechtfinden müssen. Im Laufe der Jahre habe man sich in Waiser-, Au- und Buchenerstraße niedergelassen. Nach und nach habe man sich zudem fahrbare Untersätze angeschafft. „Doch zunächst haben wir uns vor allem mit Provisorien und Selbsthilfeaktionen über Wasser halten müssen“, führte Herschlein weiter aus.
Der Weg des THW-Ortsverbands nach oben sei zwar durch einige Hürden erschwert worden, aber letztlich nicht aufzuhalten gewesen. Hierbei habe man freilich auch von einer Neukonzeption stark profitiert, die von einigen Freiwilligen in die Hand genommen und erfolgreich fortentwickelt worden sei. Sämtliche Bereiche hätten in all den Jahren an Qualität hinzugewonnen, die Sektion Wasserschaden/Pumpe nannte Hans Herschlein „ein Aushängeschild des THW“.
Als Meilenstein gehe darüber hinaus der 4. Oktober 1979 in die Analen ein. Denn da sei die Jugendgruppe aus der Taufe gehoben worden. Und der heutigen Ortsverband Igersheim „leistet eine hervorragende Jugendarbeit“.
In ihrer Historie hätten die THW-Aktiven – aus dem Taubertal und darüber hinaus – bereits einige Male die Gelegenheit gehabt, sich auszuzeichnen und ihre Schlagkraft unter Beweis zu stellen. Als Beispiele nannte Herschlein eine Dürre 1976, als im Raum Creglingen für 20 000 Menschen Trinkwasser aufbereitet worden sei, das Fronleichnamshochwasser 1984 oder die Unterstützung der Erdbebenopfer 1988 in Armenien.
Weitere Auslandseinsätze habe THW-Verantwortliche nach Frankreich, Somalia, Sierra Leone Ruanda oder in den Sudan geführt. Ebenso nannte Herschlein die Unterstützung seinerzeit beim Elbe-Hochwasser, den Einsatz bei einem Zugunfall in Schrozberg sowie ein einem Brunnenunglück in Bernsfelden. Und auch bei zahlreichen Behelfsbrückenbauten sei auf die Hilfe des THW in der ganzen Zeit zurückgegriffen worden. Abschließend würdigte Herschlein das gute Miteinander und das ehrenamtliche Engagement aller, die damit ein Garant dafür seien, dass der Ortsverband so gut aufgestellt sei.
Muntere Talkrunde
Statt der üblichen Grußworte fand anlässlich des Jubiläums eine muntere Talkrunde statt. Igersheims Bürgermeister Frank Menikheim zeigte sich hocherfreut darüber, zwei solch aktive Blaulicht-Organisationen in seiner Kommune zu haben. Er würdigte deren Einsatz auf allen Gebieten und sagte beiden auch künftig die Unterstützung der Gemeinde zu. Kreisbrandmeister Alfred Wirsching, er überbrachte die Glückwünsche von Landrat Frank, meinte, dass die Tätigkeit als Feuerwehrmann oder -frau „noch immer ein Traumjob ist“ in einer sich stets verändernden Gesellschaft. Wie all seine Mitstreiter auf der Bühne, zeigte er sich überzeugt, dass es von Vorteil sei, wenn die Einsatzkräfte gemeinsame Sache machten.
Für das Rote Kreuz überbrachte dessen neuer Präsident für den Bereich Mergentheim, Professor Dr. Thomas Haak, die Grüße. Er betonte die Verbundenheit zu den anderen Einsatzkräften und sagte, dass dieses Miteinander im Ernstfall vor Ort bestens praktiziert werde. Er könne sich sehr gut vorstellen, dass künftig alle Einrichtungen, vor allem bei den Übungen, gemeinsame Sache machten. So werde man in der Öffentlichkeit noch besser wahrgenommen und könne so vielleicht auch bei der Gewinnung von Nachwuchs weiter vorankommen.
Dietmar Löffler, THW-Landesbeauftragter, und Andreas Schilder, Ortsbeauftragter des THW Künzelsau, hoben ebenso hervor, dass die Begriffe Miteinander und Gemeinschaft solch einen hohen Stellenwert hätten. Sie würden sich freuen, wenn noch mehr Frauen den Mut hätten, sich bei einer der Organisationen zu engagieren, was der Personalstärke zugutekäme. Die ohnehin gute Vernetzung in der Region könne sicher noch weiter ausgebaut werden, um auch in Zukunft weiter voranzukommen. Insgesamt müsse es gelingen, die Bevölkerung für die Arbeit der Rettungskräfte noch stärker zu sensibilisieren und dadurch dem Faktor Respekt wieder mehr Gewicht zu verleihen.
Bereitschaftsleiterin Jasmin Ambach machte für den DRK-Kreisverband und die Rettungshundestaffel Mergentheim ihre Aufwartung und hob ebenso die Bedeutung eines gut funktionierenden Miteinanders hervor. Glückwünsche überbrachten auch Vertreter der Feuerwehren aus Niederstetten, Weikersheim, Assamstadt und Finsterlohr, mehrerer regionaler THW-Ortsverbände sowie die Stadt Bad Mergentheim in Person von Bürgermeister-Stellvertreterin Manuela Zahn.
Ehrenmitgliedschaft verliehen
Mit von der Partie waren auch Abordnungen der befreundeten Wehren aus dem ostfriesischen Westrhauderfehn sowie dem sächsischen Drauschkowitz. Christian Mohrbach, engagiertes Mitglied der Abteilung aus dem Freistaat, hatte sich in den vergangenen 28 Jahren sehr um die Partnerschaft mit dem Igersheimer Kameraden verdient gemacht. Für dieses Engagement wurde er von Frank Menikheim und Hermann Michel zum Ehrenmitglied der Freiwilligen Feuerwehr Igersheim ernannt.
Abschließend blieb es den Frontmännern beider Organisationen, Michel und Wieczorek, vorbehalten, ein extra angefertigtes T-Shirt zu präsentieren, auf dem die enge Verbindung zwischen Feuerwehr und THW deutlich dokumentiert ist, gemäß des Jubiläumsmottos „Wir setzen ein Zeichen – gemeinsam stark“.
Der Abend hat gezeigt: Geteilte Freude ist doppelte Freude. Die Mitglieder beider Organisationen wollen auch künftig gemeinsame Sache machen – bei Einsätzen, beim Üben und beim Feiern.
https://www.fnweb.de/fraenkische-nachrichten_artikel,-igersheim-miteinander-wird-ganz-gross-geschrieben-_arid,1514475.html